Viel und versprechend

DIE WOCHE · Oft macht's einen Unterschied, ob man ein zusammengesetztes Wort zusammen oder getrennt schreibt. Kennen Sie den Unterschied zwischen viel versprechend und vielversprechend? Nehmen wir mal zwei Beispiele.

Viel versprechend war Klaus Lorig (CDU) im Oberbürgermeister-Wahlkampf 2010 gewesen. Da versprach er zum Beispiel in Ludweiler ein neues, schöneres Glas- und Heimatmuseum und Platz für alle Vereine. Die drängen sich aber heute immer noch im Alten Bürgermeisteramt. Vielversprechend ist nun die Lösung nicht, die der Oberbürgermeister jetzt anbietet. Sie bringt lediglich für den Theaterverein Thalia den Platz, den er verdient. Das Glas bleibt aber weiterhin auf beschränktem Raum. Und wenn Thalia die gesamte linke Hälfte des Erdgeschoss bekommt, bedeutet dies einen Exodus der heimatgeschichtlichen Sammlung.

Eher zurückhaltend mit Versprechen war die damalige saarländische Umwelt- und Verkehrsministerin Simone Peter im Jahr 2010 bei ihrem Antrittsbesuch in Völklingen. Gegenüber der (damals noch versprochenen) Osttangente ließ sie Skepsis erkennen. Aber sie informierte sich mit offenkundigem Interesse vor Ort über das so genannte Luisenthaler Nadelöhr. Doch auch da hat sie - im Gegensatz zu Lorig - überhaupt nichts versprochen.

Und ob Simone Peter nun eine vielversprechende Bundesvorsitzende der Grünen ist, bleibt eine Frage der persönlichen politischen Einschätzung.

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