Stress an Weihnachten Unterm Tannenbaum mit Tante Gertrud

Die meisten Menschen freuen sich auf Weihnachten, aber oft geht einiges schief. Gelassen bleiben raten Psychologen – auch wenn Tante Gertrud nervt.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Wenn Sie diese Kolumne heute nicht lesen, muss das Jesuskind bestimmt weinen. Und das an seinem Geburtstag. Das wollen wir doch alle nicht. Weihnachten ist doch das Fest der Liebe, da soll es allen gut gehen. Tatsächlich ist Weihnachten aber irgendwie auch der ideale Zeitpunkt für einen handfesten Krach. Wenn entfernte Verwandte, die sich ein ganzes Jahr lang nicht gesehen haben, plötzlich einträchtig um die Weihnachtsgans sitzen, geht das schnell schief. Vor allem, wenn Tante Gertrud zum x-mal von ihrem Ischias erzählt und Opa Emil wieder seine dritten Zähne im Aquarium sucht.

Auch die Schwiegereltern bergen Streitpotenzial. Gerade für die Männer sind diese das Hauptproblem: Acht Prozent der Ehegatten streiten darüber, bei den Frauen sind es sechs Prozent. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage  der CreditPlus Bank AG.

Streit bleibt nicht ohne Folgen. An keinem anderen Tag im Jahr erleiden so viele Menschen einen Herzinfarkt wie an Heiligabend. Das haben Forscher vom renommierten Karolinska Institut in Schweden herausgefunden. Sie werteten die Daten von über 280 000 Herzpatienten aus  fast 20 Jahre aus. An durchschnittlichen Tagen erlitten 50 Schweden einen Herzinfarkt, an Heiligabend 68. Frauen und Männer waren gleichermaßen betroffen. Vor allem Menschen ab 75 Jahren sind gefährdet. Und noch etwas ist bemerkenswert: der Zeitpunkt des Infarkts. Es gibt eine Häufung der Anfälle gegen 22 Uhr abends, nach der Bescherung, wie die Wissenschaftler herausfanden.

Psychologen raten dazu, an Weihnachten öfter mal fünfe gerade sein zu lassen und über kleine Missgeschicke zu lachen. Das schont die Nerven. Und dann freut sich auch das Jesuskind ganz bestimmt.

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