Ungeliebte Sand-Landschaften

So kann's gehen · Was können Teetrinker im Kaffeesatz lesen? Ganz einfach: Eine Investition gegen die nervige schokoladenfarbene Pampe steht bevor.

Hilfe. Im Küchen-Spülbecken sieht es wieder aus, als habe es Sand aus der Sahara geregnet. Allerdings hat der Sand die Farbe von Schokolade und zieht sich über Tassen und Teller.

Winzige Hügel, kraterartige Schluchten, die Miniaturlandschaft bedeckt alles, was ich auf die Schnelle abgestellt habe. Seit die Tochter begonnen hat, Kaffee zu trinken, landet der Satz regelmäßig dort, wo er nichts zu suchen hat. Auf meinem Porzellan. Alle Argumentationen bisher - vergeblich.

Meine Vorschläge, mit dem Zeug aus dem Kaffeebereiter (Wasser auf Pulver gießen und dann den Hebel runterdrücken) die Rosen auf dem Balkon zu düngen oder es gleich in den Müll zu befördern, fruchten wenig bis gar nicht.

Angeblich soll der Sud sogar gegen Cellulite helfen - so lautet jedenfalls der Tipp einer Freundin. Aber wer will so eine Pampe schon am Oberschenkel kleben haben? Dann stehen wir doch lieber zu diesen tollen Dellen oder kaschieren die mit einer schicken Bux.

Als hartgesottene Teetrinkerin nehme ich die morgendliche Kaffeesatz-Attacke persönlich. Zugegeben: Auch ich wurde schon gerügt für meine Hinterlassenschaften. Feuchtnasser Teepapierfilter mit Inhalt landet gerne während einer Balkonsitzung neben meinem Korbsessel. Wer nicht aufpasst und Pech hat, latscht drauf.

Vielleicht schenke ich mir zum Geburtstag doch noch diese elegante Kaffeemaschine, die mich seit Monaten anlacht, wenn ich einkaufen gehe. Ein guter Cappuccino geht immer - auch für eingefleischte Teetrinker.

Besser, ich schenke die Maschine uns beiden. Dann ist die Tochter eingebunden in die Verantwortung. Beim Kauf der ersten Packung Kapseln lasse ich ihr dann freundlich den Vortritt. Aber, psst, sie weiß noch nichts von ihrem (meinem) Glück.

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