Uff, es ist eine Frau!

So kann's gehen · Martin Schulz werde ihm langsam unheimlich, hat neulich ein Bekannter gewitzelt. Wenn er den Fernseher anmache: Martin Schulz. Wenn er die Zeitung aufschlage: Martin Schulz. Wenn er das Radio andrehe: Martin Schulz. Wenn er an seinen Stammtisch komme: Martin Schulz. Er habe regelrecht Angst, zuhause den Kühlschrank aufzumachen.

Da habe ich noch geschmunzelt. Das Lächeln über dieses Spöttelei ist mir allerdings schon kurz darauf vergangen.

Und zwar, als ich abends nach Hause kam und auf dem Briefkasten neben dem, in dem meine Post auf mich wartete, ein neues Namensschild entdeckt habe: "M. Schulz" steht da seit ein paar Tagen. An der Tür neben meiner dann wieder: "M. Schulz".

Nein, dachte ich, das kann nicht sein. Der Messias von der SPD, der Mann, bei dem es mich nicht wundern würde, wenn er das Meer der Arbeitslosen teilen, Hartz IV in Gerechtigkeit verwandeln und über das trübe Wasser der deutschen Politik gehen könnte, ist mein neuer Nachbar? Dieser Martin Schulz steht jetzt gleich auf dem Balkon neben meinem Balkon?

Meine Frau befreit mich Minuten später aus einer Achterbahn in meinem Kopf. Die neue Nachbarin mache einen guten Eindruck, sagt sie. Uff, es ist eine Frau. Den Kühlschrank habe ich an dem Abend dennoch etwas zögerlich geöffnet.

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