Kolumne So kann’s gehen Ein fast perfekter Weg zur Arbeit

Was für ein schöner Morgen. Was für eine schöne Fahrt. Die Sonne malt durch die dichten Blätterdächer der Allee bizarre Muster auf den Asphalt der B 51. Aus dem CD-Spieler perlt Klaviermusik. Der Motor schnurrt vor sich hin, als wollte er nach bald zwölf Jahren und 260 000 Kilometern noch lange halten.

 Frank Kohler

Frank Kohler

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die weithin freie Fahrbahn erlaubt einen kurzen Blick nach rechts. Erdbeerpflücker leuchten als Farbtupfer aus den Hanweiler Erdbeerfeldern. Während ich die Augen zurück auf die Fahrbahn dirigiere, streifen sie kurz das Obst, das ich selbst dabeihabe. Kirschen und zwei Bananen sollen an diesem Sonntag den Vitaminpegel hochhalten. Ich widerstehe der Versuchung, jetzt einfach in die Tüte mit den Kirschen zu langen. Schon die ungeklärte Kern-Frage hält mich davon ab. Außerdem sollte ich während der Fahrt genauso das Schälen einer Banane unterlassen. Am Ziel stapfe ich mit meinem Proviant durchs Treppenhaus, die Bananen fröhlich an meiner Seite schwingend. Die sind schon so reif, dass sich ein Teil der Schale vom Strunk löst. Schon liegt die Banane am Boden. Auf der verbliebenen Schale wohlgemerkt. Und ist damit immer noch genießbar. An so einem schönen Sonntag lässt sich selbst einem Malheur noch etwas Gutes abgewinnen.

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