Sag mir, wo es blitzt

So kann's gehen · SZ-Redakteurin Susanne Brenners Mann hat eine Handy-App.

Eigentlich mag mein Mann kein Gewitter . Wenn wir unterwegs sind und der Himmel verdunkelt sich und grummelt rum, dann scheucht er uns ganz flott nach Hause - auch wenn das Gewitter erkennbar noch ewig weit weg ist. Es könnte ja schließlich sein, dass es plötzlich einen Hechtsprung hinlegt und der Blitz meine 1,59 Meter lange Gestalt einer stattlichen Eiche vorzieht.Aber seit einiger Zeit kann mein Süßer Gewittern auch etwas Spannendes abgewinnen. Er hat auf seinem Handy nämlich jetzt ein Blitzradar - das ist eine App, die dokumentiert, wo das Gewitter gerade ist. Da sieht man eine Landkarte, auf der an manchen Orten lauter kleine Explosionsbildchen erscheinen. Das sind die Blitze, die sich dort entladen.

Man sieht also in Echtzeit, wo es gerade unwettert. "Schau mal, jetzt ist das Gewitter gerade in Forbach", sagt mein Mann dann zum Beispiel. Oder: "Jetzt blitzt es in der Halbergstraße". Meine Tochter und ich finden diesen kleinen Spleen irgendwie süß. Wir rollen dann immer mit den Augen und zählen ganz altmodisch die Sekunden zwischen Blitz und Donner. Da wissen wir eigentlich auch meistens ganz gut, wie weit das Gewitter noch entfernt ist. Aber es ist natürlich nicht so cool.

Und: Mit seiner App kann der Mann uns sogar sagen, ob es gerade in Nowosibirsk oder New York blitzt. Das schafft unsere altmodische Zähl-Methode natürlich nicht.

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