Kolumne Unsere Woche Redet nicht, baut Wohnungen!

Meinung | Saarbrücken · Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung leben alleine in Saarbrücken noch rund 60 Prozent der Haushalte in einer zu teuren oder zu kleinen Wohnung.

Saarbrücken muss selbst Wohnungen bauen
Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Diese Woche hatte die Stadtratskoalition aus CDU, Grünen und FDP tolle Nachrichten für Menschen, die auf günstige Wohnungen angewiesen sind: „Wegen der Bedeutung von Bauen und Wohnen beschäftigt sich der Bauausschuss seit diesem Jahr in regelmäßigen Abständen mit dem Thema“, teilte die Koalition mit. Und vom Baudezernat gibt es jetzt „jährlich einen qualifizierten Bericht, wo wir bezüglich des Wohnungsbaus stehen“. Was will man mehr?

Na, ja, bezahlbare Wohnungen zum Beispiel. Die Stadt Wien stellt für mehr als ein Viertel ihrer rund zwei Millionen Einwohner sogenannte Gemeindebauten zur Verfügung. Das hieße für Saarbrücken: Die städtische Siedlung bietet gut 45 000 Menschen günstige Wohnungen an. Nach eigenen Angaben hat sie aber nur Platz für rund 12 000 der 183 000 Einwohner. Da es der freie Markt nicht regelt, weil es dort um Rendite und nicht um Menschen geht, sollte die Politik endlich handeln. Die Stadt muss selbst Wohnungen bauen oder ihrer Siedlungsgesellschaft das Geld und die Grundstücke dafür beschaffen. Statt sich in Sitzungen mit Berichten zu befassen, sollten unsere Kommunalpolitiker sich also darum kümmern, dass Bund und Land für Geld sorgen und für Gesetze, die Menschen beim Wohnungsbau vor den Profit stellen.

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