Saarbahn streikt: Frust bei Frost

Unsere Woche · Ein altbekanntes Problem hat die Saarbahn-Verantwortlichen diese Woche eingeholt. Am Mittwoch ging bis weit in den Vormittag nichts auf dem Streckenabschnitt zwischen dem Saarbrücker Siedlerheim und Lebach und damit auch im Köllertal.

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Foto: Robby Lorenz

Die Bahnen standen still, weil die Oberleitungen vereist waren. Und das passierte beileibe nicht zum ersten Mal.

Wir haben im Archiv der Saarbrücker Zeitung nachgeschaut und sind auf einen Bericht vom 8. Januar 2003 gestoßen. "Gegen vereiste Oberleitungen sind wir im Prinzip machtlos." Mit diesen Worten zitierte die SZ Michael Böhm, damals Pressesprecher des Saarbrücker Nahverkehrsunternehmens. 13 Jahre danach, an diesem Mittwoch, sagte die aktuelle Saarbahn-Pressesprecherin Sarah Schmitt, ungewöhnlich sei diesmal gewesen, dass es bereits am Vorabend - noch vor Ende der Betriebszeit - zu Vereisungen gekommen war. Denn der Fahrbetrieb halte die Oberleitungen in der Regel eisfrei. So lasse man, wenn das Wetter Probleme verheißt, auch während der Betriebspausen Saarbahnzüge rollen. Da diesmal die Vereisung noch während der Betriebszeit einsetzte, hätten die Saarbahnen schon am Dienstagabend den Betrieb eingestellt, um Schäden an den Oberleitungen zu vermeiden.

Das heißt doch: Das Unternehmen wusste, dass am nächsten Morgen die Bahnen stillstehen würden. Warum hat es also nicht in weiser Voraussicht genügend Busse und Fahrer organisiert, um einen passenden "Schienenersatzverkehr" am Mittwochmorgen zu gewährleisten? Diese Frage stellen sich all die Saarbahn-Kunden, die frierend an den Haltestellen warteten, um dann irgendwann verspätet zur Schule oder zur Arbeit zu kommen.

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