Radler als Opfer und Intensivtäter

Unsere Woche · Am Dienstag hat auch in Saarbrücken das "Stadtradeln" angefangen, eine Marketing-Aktion fürs Fahrrad, das einen ausbaufähigen Anteil am Verkehr hat. Die Radler-Lobby ist unzufrieden mit den Zuständen, bemängelt geringe Ausgaben für Radwege, die Bevorzugung des Kraftverkehrs durch die Politik und fehlende Rücksichtnahme durch Autofahrer.

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Foto: Robby Lorenz

Was sie ausblendet: Radfahrer sind nicht nur Opfer, sondern auch Intensiv-Täter, vor allem als Rüpel auf Gehwegen. Und mit welchem Recht werden Räder allerorten an anderer Leute Zäunen, Bäumen und sogar an Sakralbauten gekettet? In der Rückblick-Sendung "Sellemols" des SR-Fernsehens am Donnerstag, in der es um Verkehr in Saarbrücken ging, konnte man an wilden Straßen-Szenen aus den 1960ern übrigens schön erkennen, dass sich die Bedingungen für das Radfahren inzwischen schwer verbessert haben. Und aus einem der Archivfilme ließ sich ableiten, was die Flug-Pionierin Elly Beinhorn, nach der eine Straße auf der Bellevue benannt ist, mit Saarbrücken zu tun hat: Ihr Sohn Bernd Rosemeyer Jr., Jahrgang 1937, durfte, als angehender Orthopäde, in Lehrfilmen für schneidiges Überholen und Abschleppen vor die saarländische Kamera. Verantwortlich für die heute komisch wirkende Aufklärungs-Reihe: der legendäre SR-Auto-Enthusiast Paul Güth.

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