Wo 007 gemüsig wird Pandemie und Pastinaken

Beim Nachsinnen über Gemüse und Filmproduzenten können die Gedanken schon mal ins Kraut schießen – selbst wenn man gar keinen grünen Daumen hat.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: Robby Lorenz

Gemüse? Ich weiß zwar, dass Albert R. Broccoli über Jahrzehnte Produzent der James-Bond-Filme war, aber ansonsten habe ich keine Ahnung von Gemüse. Gar keine. Deshalb habe ich auch erstmal im Internet nachgeschaut, was das überhaupt ist, als ich vorige Woche Pastinaken vom Einkauf mitbringen sollte. Und dann war auch plötzlich wieder diese Erinnerung da, an einen Tag in der Grundschule. Als in der Pause ein Junge diesen pulitzerpreisverdächtigen Zweizeiler rezitierte: „Frisst du Pastinaken, dann musst du ganz viel …“. Fanden wir damals irre komisch, auch wenn wir gar nicht wussten, was Pastinaken sind.

Zugegeben: Erwachsene finden solche Reime höchstens nach dem fünften Bier während der Kappensitzung wirklich lustig. Doch Kinder von acht oder neun Jahren haben schließlich das gute Recht, etwas doof zu sein. Kinder. Aber Erwachsene?

Nur weil uns die Pandemie zum Hals raushängt einfach mit ihr abschließen und munter Abstandhalten und Masketragen missachten? Wirklich durchdacht ist das nicht. Selbst dann nicht, wenn man sauer ist, dass Regierende einfach keine klare Linie reinkriegen und lieber Milliarden in Lockdowns buttern statt ins Aus-Der-Erde-Stampfen von Impfstoff-Produktionen. Wussten Sie eigentlich, dass man Pastinaken auch Bockskraut, Hammelmöhre und Welsche Petersilie nennen kann? Das Leben bietet halt immer wieder neue, spannende Erkenntnisse. Da muss man sich gar nicht irgendwelche Corona-Mythen aus den Fingern saugen, nur um es interessant zu machen oder um Stimmen für Populisten-Parteien durch Fake-News zu ergaunern. Der biografischen Legende nach soll übrigens ein Vorfahre von Albert Romolo Broccoli (1909-1996) Gemüsehändler in Kalabrien gewesen sein.

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