Offline geht gar nichts mehr

So kann's gehen · SZ-Mitarbeiterin Traudl Brenner macht bald nichts mehr analog.

Endlich mal: Das "schlaue Füchslein", die Janácek-Oper, die wir (fast) alle nur vom Hörensagen kennen, wird in Saarbrücken gespielt. In der Musikhochschule. Unter Mitwirkung des Staatstheaters. Hurra. Schnell eine Karte besorgen. Auf an die Theaterkasse. Aber leider: Da gibt's die Karten nicht. Also weiter zur Hochschule, die man im Augenblick dank Baumaßnahme nur mit Spürsinn findet. Noch eine Abfuhr: "Nein, haben wir nicht, aber versuchen Sie's doch mal am St. Johanner Markt". Ach ja, da ist ja bei der Stadtgalerie das Kulturbüro - da könnte ich fündig werden. Aber nein. Ganz verlegen gestehen die jungen Damen, dass sie überhaupt keinen Kartenverkauf haben. Aber ich solle es doch mal drüben versuchen, gleich gegenüber, in dem neuen Handy-Laden. Dort verkaufe man auch Karten für Veranstaltungen. Und tatsächlich: Da hat zwar auch niemand Ahnung vom "Füchslein", und wann und wo es gespielt werden könnte. Aber dank PC hat der junge Mann das schnell erforscht und mir eine Karte ausgedruckt. Wobei sich herausstellte: Der erste Abend war schon ausverkauft! Ei verflixt - woher hatten denn die Leute ihre Tickets? Und da ist bei mir endlich der Groschen gefallen: Wozu braucht der Mensch heutzutage noch einen Kartenvorverkauf, wenn er daheim einen Computer hat? Meine nächsten Karten mach ich mir künftig auch selbst.

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