Modernes Missverständnis

So kann's gehen · SZ-Redakteurin Ulrike Paulmann machte Bekanntschaft mit einem finsteren Alien.

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Foto: Robby Lorenz

Kennen Sie Emojis und Co.? Das sind diese Symbole, die einem die Kommunikation auf dem Smartphone netter machen sollen: Kaffeetassen, Sonnen, Wellen, Blumen, Blätter, Autos, Smileys und mehr.Die Dinger sind nicht nur nett anzusehen. Sie sind auch praktisch im Eltern-Alltag, in dem die Zeit naturgemäß knapp bemessen ist. Beispiel: Da schickt eine Mutter ein Ballettmädchensymbol an die Freundin, dazu eine Uhrzeit und ein Fragezeichen. Sie bekommt ein Daumen-Hoch-Symbol mit Knutsch-Smiley zurück. Das ist moderne Mama-Kommunikation und bedeutet so viel wie: "Fährst du die Mädchen um soundsoviel Uhr bitte zum Tanzen? Liebe Grüße, deine Anja." "Ja, klar, mache ich. Ich schicke dir einen Kuss. Liebe Grüße, deine Ulla." Prima Sache.

Doch was ist, wenn die Info, dass sich die Socken des Kindes im Rucksack befinden, mit einem finsteren Alienkopf kommentiert wird - und man die Person, die das Kind zum Spielen mit nach Hause genommen hat, nicht gut kennt? Ja, dann ist man, in dem Fall ich, verwirrt.

Die Auflösung kam quälend spät und lehrte mich zwei Dinge: Auch Computer können sich "nicht verstehen". Dann werden aus wohlmeinenden hochgestreckten Daumen unfreundliche Aliens. Und: Neue Techniken bringen eben auch ganz neue Fallstricke. In Zukunft wird wieder mehr geschrieben. Auch, wenns mehr Zeit kostet.

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