Mit einem Wisch ist's nicht getan

So kann's gehen · SZ-Redakteur Frank Kohler hat den Haushalt unterschätzt.

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Foto: Robby Lorenz

Ich krieg' das Bild vom Topf voll fruchtig-scharfer Tomatensoße einfach nicht aus dem Kopf. Das muss wohl der Heißhunger auf einen dampfenden Teller Spaghetti sein. Mit Zugabe. Wie immer. "Ich kümmere mich heute mal ums Essen", sage ich in der üblichen Mischung aus Tollkühnheit und Naivität. Meine tapfere Frau will so viel Tatendrang nicht bremsen. Wohl wissend, was er anrichten kann. Und ich bin schon in meinem Element. Ein Dreh am Herd. Dann tänzele ich rüber zur Spüle. Heißes Wasser gurgelt in den Pott für die Nudeln. Jetzt schnell Zwiebeln schneiden, dünsten, getrocknete Tomaten rein, Tomatenmark dazu. Wenn ich alles gleichzeitig koche, geht's schneller, raune ich mir aufmunternd zu. Die überhitzte, weil zwischenzeitlich vergessene andere Kochplatte hat das Wasser für die Nudeln in einen tobenden Schaum verwandelt, der über den Topfrand auf den Küchenboden schwappt. Kaum sind die Nudeln drin, spuckt die mittlerweile heftig brodelnde Tomatensoße tief rote Lebenszeichen um sich. Wie schön, dass das alles doch geschmeckt hat. Genau die richtige Stärkung vor dem ausgiebigen Küchenputz. Denn mit einem Wisch ist's nicht getan. Wie immer.

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