Kolumne So kann’s gehen Mit Corona gegen Popeln

Es gibt einen Aspekt der aktuellen Corona-Krise, der noch völlig unbeachtet ist. Aber er wird uns allen, vor allem dem weiblichen Teil der Bevölkerung, langfristig großen Nutzen bringen.

Mit Corona gegen Popeln
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wie lautet eine der wichtigsten Hygiene-Regeln, die uns derzeit täglich eingetrichtert werden? Händewaschen, klar. Ich kenne alle Witze nach dem Motto: „Reiner W. – dank Corona das erste mal Hände gewaschen nach dem Klogang“.

Die zweitwichtigste Regel aber lautet: Nicht ins Gesicht fassen. Und die hat es in sich. Vielleicht ist es Ihnen ja auch schonmal aufgefallen: Viele Männer popeln gern. Und manche machen das so unbewusst, dass sie nicht mal merken, wenn man als Bekannte, als Kundin oder als Kollegin gerade vor ihnen steht.

Auch der Mann meines Herzens hat die Tendenz, den Finger gen Nase zu führen. Heuschnupfen geplagt jucke es ihn, sagt er dann. Das glaube ich ja gern. Aber es ist schon auffällig, wie viel öfter Männern die Nase juckt als Frauen. Komisch. Das ist ein Aspekt der Geschlechterforschung, der dringend mal erforscht werden sollte.

Aber die Forscher müssen sich beeilen. Denn dank Corona gehen ihnen womöglich die Probanden aus. Durch das tägliche Hygiene-Training werden gerade sogar die hartnäckigsten Popler kuriert. Es ist schließlich jetzt eine Art virologische Todsünde, sich den eigenen Schleimhäuten zu nähern. Das wäre nämlich die Autobahn ohne Tempolimit für diese kleinen, garstigen Stachelbällchen, die gerade unser aller Leben auf den Kopf stellen. Da hat nicht nur mein Mann neuerdings seine Finger im Griff ...

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