Merkwürdige Geheimniskrämerei

Unsere Woche · Woolworth war mit seinem Vollsortiment auf vier Etagen einmal ein Markenzeichen der Einkaufsstadt Völklingen. Das Kaufhaus ist inzwischen auf eine Etage geschrumpft. Auch am Gebäude ging der Zerfall nicht vorüber. Der Knall der gläsernen Fassadenplatte, die im Juni 2014 auf die Rathausstraße stürzte, war ein unüberhörbares Signal.

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Foto: Robby Lorenz

Dicht verhüllt präsentiert sich seither das Gebäude hinter einem Baugerüst. Und ebenso verhüllt bleibt das, was mit diesem Haus im Herzen der Stadt geschehen soll. Schon im März dieses Jahres drängte die SZ darauf, etwas über den neuen Eigentümer und die geplante Nutzung zu erfahren. Da berief man sich auf eine vereinbarte "Vertraulichkeitsklausel", und Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) teilte lediglich mit, die Stadt habe eine "sanierungsrechtliche Genehmigung" erteilt.

Nun sind sogar Bauarbeiter angerückt, um Fenster an der vorderen Fassade zuzumauern. Lorig fand sich inzwischen immerhin bereit, den Namen einer "verantwortlichen Firma" und eines Ansprechpartners zu nennen. Der nun aber seinerseits offenbar am liebsten gar nichts in der Zeitung lesen würde.

Derweil dürfen die Völklinger Bürger munter weiter spekulieren, wofür wohl ein Gebäude ohne Fenster dienen könnte. Das sich zudem direkt an früheres Saarstahl-Casino und Röchling-Bank anschließt - zwei Gebäude , in die Lorig, falls der Rathausturm wirklich abgerissen wird - mit einem großen Teil der Stadtverwaltung umziehen möchte.

Das Woolworth-Gebäude ist nun wirklich nicht mit dem geplanten Großbordell in Fenne zu vergleichen. Doch sogar dort haben Grundstückseigentümer und künftiger Betreiber der SZ Rede und Antwort gestanden und Zutritt auf die Baustelle gewährt. Die jetzige Art von Geheimniskrämerei ist wirklich nicht mehr nachvollziehbar.

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