Luxusdach wird niemand vermissen

Unsere Woche · Ein Dach, das keiner braucht, wird nicht gebaut. Die Verwaltung hat die Notbremse gezogen. Die Schifferstraße, die die Bahnhofstraße und die Berliner Promenade verbindet, sei auch so schon viel attraktiver, das Dach zwischen Rivage-Gebäude und Kaufhaus Primark also verzichtbar. Richtig so. Aber das hätte Bauamt und Kommunalpolitikern früher auffallen müssen. Stattdessen hat die Stadt rund 340 000 Euro für Planung und Vorarbeiten umsonst ausgegeben. Da ist es ein schwacher Trost, dass Bund und Land in Aussicht gestellt haben, die Hälfte des Betrags zu übernehmen. Jetzt also hat die Verwaltung doch noch gemerkt, dass sich die verschuldete Stadt das Dach und die Reinigungskosten nicht leisten kann. Hier hätte der Stadtrat sofort sein Veto einlegen müssen. Unglaubliche zwei Millionen Euro sollte das Luxusdach kosten, 700 000 Euro wären an der Stadt hängengeblieben. Mit mehr Bescheidenheit von Anfang an hätte sich die Verwaltung auch die Planungskosten sparen können. Viel wichtiger als ein schönes Dach war doch, einen Durchgang zur Bahnhofstraße zu schaffen. SPD- und Linksfraktion loben den Rückzug nun ausdrücklich, dabei hatte der Stadtrat doch zugestimmt. So schießt man ein klassisches Eigentor.

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Foto: Robby Lorenz
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