Die Woche der Kompromisse Letztlich doch geeinigt

Die Woche der Kompromisse – wobei einer nicht so ganz ein Kompromiss ist, der andere nicht so genannt wurde. Dass Riegelsberg statt der einst von der Saarbrücker-Stadtwerke-Tochter Saarbahn geforderten 1,7 Millionen Euro jährlich nun gar nichts für den Betrieb in Riegelsberg zahlen muss, ist nur ein Kompromiss zwischen Land und Saarbahn, die jetzt beide in die Tasche greifen. Riegelsberg ist der Sieger, der das Problem aussitzen konnte, da insbesondere Saarbrücken und Saarbahn auf eine Entscheidung angewiesen waren. Denn die Hintergründe der Angelegenheit sind so gestrickt, dass nur durch die Einigung bei der nächsten Streckenvergabe Konkurrenz mit hoher Wahrscheinlichkeit ferngehalten wird und die Saarbahn wieder den ÖPNV in Saarbrücken und Umland übernimmt (was wiederum eine gewollte politische Entscheidung auch zu Gunsten hiesiger Arbeitsplätze ist. Ob ein preiswerterer Anbieter, der einen Teil der hohen ÖPNV-Verluste auffangen würde, besser für den Steuerzahler wäre, das ist eine andere Frage). Andererseits: Riegelsberg hatte auch gute Argumente gehabt, nicht der (finanziell) Leidtragende seltsamer Trassen-Zuständigkeiten zu sein.

Die Woche der Kompromisse: Letztlich doch geeinigt
Foto: SZ/Robby Lorenz

In Püttlingen ist der Streit um die Finanzierung des Eigenanteils der Kulturbahnhof-Sanierung beendet: Die Stadt zahlt die ursprünglich errechneten 16 500 Euro, aber nicht später gewünschte 10 000 Euro – damit scheint man leben zu können. Es ist auch ein Kompromiss in der Hinsicht, dass einerseits der jährlich Tausende Menschen anziehende Kulturbahnhof Unterstützung verdient, andererseits die defizitäre Stadt, im Sinne ihrer Bürger, sehr sparsam sein muss. In diesem Zusammenhang wäre es auch nicht verkehrt, wenn das Kulturforum seine Eigenmittel etwas erhöht, indem für die beliebten Sommer-Konzerte ein kleiner Eintritt erhoben wird. Selbst eine „Freiwilliger-Eintritt-Box“ mit dem freundlichen Hinweis von der Bühne, dass Kultur Geld kostet (auch wenn das manch Internet-Nutzer nicht verstehen will), könnte übers Jahr ein paar Tausend Euro bringen.

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