Laute Opposition, brave Koalition

Unsere Woche · Die CDU-Stadtratsfraktion treibt die Koalition vor sich her. Da jagt ein Vorschlag den nächsten: Erst will Fraktionschef Peter Strobel auf dem Busdepot-Gelände Studentenwohnungen bauen, dann fordert sein Kollege Herrmann Hoffmann, am Kieselhumesstadion den Verkehr aus dem Wohngebiet zu verbannen.

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Foto: Robby Lorenz

Als Opposition ist es natürlich einfacher, Forderungen aufzustellen - vor allem, wenn die Kosten nicht klar sind. Trotzdem klingt die Idee vernünftig, den Verkehr am Stadion neu zu regeln. Und die rot-rot-grüne Koalition reagiert nur: Während sie beim Busdepot nicht ganz zu Unrecht aufheulte, weil die CDU nicht klar sagte, wohin es denn umziehen soll, steht sie dem Stadion-Vorschlag aufgeschlossener gegenüber. Es macht ja auch Sinn, den Verkehr über die Straße Am Kieselhumes auf das Stadiongelände zu lenken. Denn der Verkehr rund ums Stadion wird zunehmen, wenn der SV Saar 05 nun in der Regionalliga spielt.

Unterstützung verdient auch die Kritik Hoffmanns beim Radwegeausbau. Zwar ist es richtig, bei ohnehin anstehenden Straßensanierungen gleichzeitig Radstreifen anzulegen, um Kosten zu sparen. Aber auf diese Weise entsteht nur ein Flickenteppich und noch kein zusammenhängendes Radwegenetz. So ist das Ziel utopisch, den Radverkehr deutlich auszubauen. Selbst der Vertreter des Baudezernats im Bauausschuss gab zu, dass dieses Vorgehen unbefriedigend ist. Denn viele Bürger, die vielleicht aufs Rad steigen würden, haben Angst, wenn sie sich plötzlich in den "normalen" Verkehr einfädeln müssen. Mein Vorschlag: CDU-Fraktion, rot-rot-grüne Koalition und Verwaltung setzen sich zusammen und finden heraus, wo am dringendsten gehandelt werden muss und welche Fördertöpfe dafür genutzt werden könnten.

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