Kräftigster Regen seit zwei Jahren

Wetter-Kapriolen · Ein kräftiger Tiefdruckkomplex hat der eigentlich für diese Woche vorhergesagten, spätsommerlichen Witterung einen Strich durch die Rechnung gemacht. So rückten uns die Tiefs Michael und Ex-Henri über Westeuropa viel näher als erwartet auf die Pelle - statt sonnigem Altweibersommer schüttete es wie aus Eimern.

Vor allem der ehemalige Tropensturm Henri sorgte dafür, dass der Kampf Sommer gegen Herbst genau über Deutschland über die Bühne ging. Während vorderseitig des Tiefs in den Osten und Süden Deutschlands sehr warme Luft eingeströmt war, hat uns im Saarland das über der Biskaya liegende Tief am Mittwoch ergiebige Regenfälle beschert, die abends mit Kaltfrontpassage sogar von Blitz und Donner begleitet wurden. Dabei ist im Köllertal mit 34 Liter Regen auf den Quadratmeter die höchste Tagessumme seit dem 23. Oktober 2013 gefallen.

Der September zeigt sich in nächster Zeit wechselhaft mit jahreszeitlichen Temperaturen, die wir jedoch nach der langen Verwöhnphase in den heißen Sommermonaten als kühl empfinden werden. Heute und morgen herrscht unter Einfluss eines Höhentiefs wechselnde Bewölkung vor, und wir müssen mit schauerartigem Regen rechnen, der teils gewittrig sein kann. Mit Höchstwerten zwischen 14 und 17 Grad ist es kühl. Nach Abzug des Tiefs kann sich am Sonntag und Montag vorübergehend leichter Zwischenhocheinfluss einstellen, denn es bildet sich eine schwache Hochdruckbrücke zwischen den Azoren und dem Hoch über Russland. Dadurch wird es allmählich freundlicher bei einer Mischung aus bewölkten und heiteren Phasen, die Temperaturen liegen bei einer nördlichen Strömung um 18 Grad. Bereits ab Dienstag sollen neue, aus Island über die Britischen Inseln und die Nordsee ziehende Tiefausläufer die Hochdruckbrücke durchbrechen, wobei sich in der Folge eine von Nordwest nach Südost über Mitteleuropa verlaufende Tiefdruckrinne einnisten kann, die für unbeständige Herbstwitterung sorgen wird. Es strömt feuchte Nordseeluft ein, bei einem Wechsel aus stärkerer Bewölkung mit Aufheiterungen ist häufig mit Schauern und Regen zu rechnen.

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