Kolumne So kann’s gehen Boxen-Stopp und Kabel-Chaos

Frank Kohler will die Stereoanlage nicht missen. Das hat Folgen.

 Frank Kohler

Frank Kohler

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die alte Hifi-Anlage begleitet mich durch einen beachtlichen Teil meines Lebens. Den Blicken nur unzureichend entzogen, hat sich hinter den Geräten und den Möbeln eine beachtliche Menge an Kabeln angesammelt. Lange redete ich mir ein, das sei doch gar nicht so schlimm. Doch das Gewürm im Dienste des Wohlklangs hat dann doch Überhand genommen. Wer will schon so einen Staubfänger hinter der Couch? Ich musste handeln. Der Versuch, das Gewirr aus von Kunststoff ummanteltem Kupfer zu beseitigen, ist allerdings nicht zur Nachahmung empfohlen. Ich ging beim Ziehen, Zerren, Schrauben und Entstöpseln so hastig zu Werke, dass sich einer der kleinen Lautsprecher gleich mit seinem Kabel in Bewegung setzte und den einen Meter langen Weg Richtung Fußboden antrat. Die nachfolgende Kollision hinterließ hörbare Spuren. Dem Teil entfährt seit seinem Sturzflug ein unschönes Rasseln, ganz gleich welche Musik ihm entströmen soll. Weil das Modell nicht mehr erhältlich ist, musste auch Ersatz für den anderen Lautsprecher her. Das bedeutet nach gut 21 Jahren einen unvermeidbaren Boxen-Stopp. Die beiden neuen Teile sind da, nur noch nicht ausgepackt. Wenn sie montiert sind, dürfte sich am Kabel-Aufkommen hinter der Stereoanlage kaum etwas geändert haben. Aber mit strippenlosen Alternativen aus dem Internet zu Verstärker, Stereoboxen und CD-Spieler kann ich mich einfach noch nicht anfreunden. Da bin ich gern altmodisch. Zumindest bis zum nächsten Kupfer-Chaos.

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