Kann die Stadt die Stadt retten?

Unsere Woche · Luisenthals Bahnhof hat einen neuen Eigentümer - und es ist nicht die Stadt Völklingen. So kann die Stadt nicht durchsetzen, dass das, was sich Bürger, Kommunalpolitiker und Planer für Luisenthal wünschen, Wirklichkeit wird.

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Foto: Robby Lorenz

Im Stadtteilentwicklungskonzept steht, dass eine Verbindung her müsse zwischen Ober- und Unterdorf. Dass die Gruben-Tagesanlage belebt werden soll, als neues Stadtteil-Zentrum, zu dem der Bahnhofsbau gehört.

Aber mal ehrlich: Könnte die Stadt all das verwirklichen, wenn sie den Bahnhof erworben hätte? Völklingen hat viele Baustellen. Die marode City-Tiefgarage. Das marode Rathaus, um dessentwillen man den Casino-Komplex in der Rathausstraße kauft. Die Ruinen rund um den Ex-Kaufhof, die abgebrochen werden müssen, ehe ein Investor Neues beginnen kann. Die Wiederbelebung Fürstenhausens. Lauter Projekte, die viel kosten; die Stadt kann sie nur mit Ach und Krach und reichlich Fördergeld bewältigen.

Für Luisenthal ist keine Förderung in Sicht. So ist verständlich, dass der Stadtrat Nein gesagt hat zum Bahnhofskauf. Hätte er doch, um dafür Geld freizuschaufeln, woanders im knappen Haushalt kürzen müssen. Zudem lässt sich nicht mal schätzen, geschweige denn kalkulieren, was die Sanierung kostet.

Gut gelaufen ist die Sache freilich nicht. Wäre es Oberbürgermeister Klaus Lorig ernst gewesen mit dem Bahnhof, hätte er vor Wochen, als die Versteigerung bekannt wurde, sofort alle Hebel in Bewegung setzen müssen. Hat er offenbar nicht.

Nun also kein städtischer Bahnhofskauf. "Die Stadt kann die Welt nicht retten", hat ein Leser dazu auf der Facebook-Seite der Völklinger SZ geschrieben. Da ist was dran - es wäre schon viel, wenn die Stadt die Stadt retten könnte.

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