Das Wetter im Köllertal Frühherbst-Intermezzo

Zum Ende der Hundstage hat sich der Hochsommer noch einmal richtig aufgebäumt, denn an der Ostflanke des Hochs Mike über Osteuropa wurde es zur Wochenmitte im Köllertal erneut bis zu 33 Grad heiß. So war es gestern schon der 20. heiße Tag in diesem Sommer, üblich sind neun.

Kälteeinbruch und Hitzeschock im Köllertal
Foto: SZ/Robby Lorenz

Doch jetzt beendet Tief Thekla die hochsommerliche Großwetterlage und beschert uns mit einem markanten Temperatursturz ein kurzes Frühherbst-Gastspiel. Aber der August wird sich schnell wieder berappeln, und so erleben wir ein fulminantes Auf und Ab in kurzer Zeit. Denn nach der krassen Abkühlung gewinnt der Spätsommerdurch einen neuen Hochkeil kommende Woche wieder die Oberhand, und mit den Temperaturen geht es nach dem Sinkflug erneut bergauf, so dass der Monatswechsel sonnig und trocken verläuft. – Regen bleibt nach wie vor Mangelware.

Vom Nordatlantik ist Tief Thekla seit gestern zur norwegischen Küste gezogen, und seine beiden Kaltfronten werden Deutschland heute bis zum Abend überquert haben. Auf der Rückseite des Tiefs strömt frische Meeresluft aus dem grönländisch-isländischen Raum ein und verdrängt die heiße Subtropikluft. Dabei ist es wechselnd bis stark bewölkt mit Schauern, später wieder trocken, und der West- bis Nordwestwind frischt stark böig auf. Mit Temperaturen um 21 Grad spüren wir deutlich den Luftmassenwechsel.

Am Samstag verlagert sich der nachfolgende, mit feucht-kühler Nordmeerluft angefüllte Höhentrog samt Randtief Ute nach Mitteleuropa und löst bei starker Bewölkung zeitweise schauerartigen Regen aus – eine Wohltat für die ausgetrocknete Natur! Mit Höchstwerten um 16 Grad ist es so kühl wie seit zwei Monaten nicht mehr, zudem ist es windig mit starken Böen. Der Höhentrog zieht am Sonntag nach Osten ab, gleichzeitig schiebt sich ein Azorenhochkeil nach Deutschland, wobei sich die Hochzelle Niklot bildet. Es ist wolkig mit Aufheiterungen und trocken bei Temperaturen bis 20 Grad.

Zu Wochenbeginn streifen uns zwar dichtere Wolkenfelder eines schwachen Tiefausläufers, es bleibt jedoch trocken bei 20 bis 22 Grad. Bis Mittwoch wandert Hoch Niklot nach Polen und lenkt aus Süden wieder deutlich wärmere Luft heran. Von daher ist es am Dienstag und Mittwoch teils sonnig, teils bewölkt und trocken bei Erwärmung auf 24 bis 27 Grad. Im Bereich einer sich aus Westeuropa verlagernden Tiefdruckrinne sind ab Mittwochabend Schauer oder Gewitter möglich.

Nach Kaltfrontpassage am Donnerstag baut sich zum Monatswechsel abermals eine Hochdruckzone über Mitteleuropa auf, so dass es bei heiterem Wetter auch zum Start in den September spätsommerlich warm bei Höchstwerten um 25 Grad wird. – Es ist schon erstaunlich, mit welch einer beeindruckenden Dominanz Hochdruckgebiete in diesem Jahr unser Wetter bestimmen und die Tiefs immer wieder ausbremsen.

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