CDU, Grünen und FDP scheint ihr Bündnis im Saarbrücker Stadtrat nicht mehr so wichtig zu sein Jamaikaner, die gar nicht cool sind

Saarbrücken · Jamaika nennt man wegen der Farben in der Flagge ein Bündnis aus CDU (schwarz), Grünen (klar, grün) und FDP (gelb). Mit Jamaika hat die Saarbrücker Stadtratskoalition ansonsten aber auch wirklich gar nichts zu tun.

Ist die Jamaika-Koalition im Stadtrat Saarbrücken am Ende?
Foto: Robby Lorenz

Als Jamaikaner, hat mir Barney erklärt, „muss man vor allem eins sein: cool“. Das ist jetzt 14 Jahre her. Ich weiß nicht, was aus Barney geworden ist. Er war damals 62, seit 18 Jahren auf der Insel und natürlich ein cooler Typ. Barney war keiner von denen, die nach ein paar Bier oder Rum die Welt erklären wollen. Aber auf seiner Insel kannte er sich aus. „Cool Runnings – das heißt auf Jamaika so viel wie: alles im grünen Bereich“, erklärte Barney. Und meistens sei ja auch alles im grünen Bereich, denn auf der Insel gelte: „God is standing by“ – Gott steht immer bereit.

Hat Gott einen Moment lang nicht aufgepasst? Oder ist es einfach gaga, ein Bündnis von CDU, Grünen und FDP nur wegen der Parteifarben und ihrem Vorkommen in einer karibischen Inselflagge nach eben jener Insel zu benennen? Woran auch immer es liegt: Die sogenannte Jamaika-Koalition im Saarbrücker Stadtrat ist von Cool Runnings gerade noch weiter entfernt als Montego Bay von Saarbrücken. Im grünen Bereich ist da gar nichts. Allenfalls im Nebel. Und keiner der Koalitionspartner scheint ein großes Interesse daran zu haben, den Nebel zu lichten, um wieder zu einem arbeitsfähigen Mehrheitsbündnis im Stadtrat zu kommen. Dem Oberbürgermeister, der dieses Bündnis zustande gebracht hat, kann es egal sein, ob es noch mal die Kurve kriegt oder zerbricht. Alle Projekte, die ihm wichtig scheinen, kann er auch mit der SPD umsetzen, nachdem die nun langsam verwunden hat, dass ein CDU-Mann die Wahl gewonnen hat. Die SPD entwickelt sich da gerade zum echten Jamaikaner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort