Alt-Oberbürgermeister: Streit und Kompromisse sind wichtig Die Kunst des Kompromisses

Diese Woche hat ein alter weiser Mann erklärt, wie Kommunalpolitik funktioniert. Und zwar nicht als fieser Zwischenrufer, wie Statler  oder Waldorf, die beiden alten Herren auf dem  Balkon der Muppet Show, sondern als jemand, der von uns gefragt wurde, weil er ein kluger und besonnener Mensch ist.

In Saarbrücken wird um Bündnisse gerungen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der ehemalige Saarbrücker Oberbürgermeister Hajo Hoffmann hat im SZ-Interview keine Ratschläge an die jetzt handelnden Politikerinnen und Politiker erteilt. Aber er hat Dinge gesagt, die nicht nur in der Zeit galten, in denen er die Geschicke Saarbrückens gelenkt hat.

Hajo Hoffmann (SPD) hat zum politischen Streit ermutigt.  „Die zanken sich schon wieder“, höre man dazu zwar nicht selten von Bürgerinnen und Bürgern, aber: „Streit ist demokratisch notwendig. Man muss ihn dann beilegen, muss Lösungen finden, aufeinander zugehen. Kompromisse werden in der Öffentlichkeit oft als ,Kuhhandel’ missverstanden. Aber das ist falsch, Kompromisse sind unverzichtbarer Bestandteil des demokratischen Prozesses“, erklärt Hoffmann.

In zwei Saarbrücker Bezirksräten, in Halberg und in Dudweiler, haben Kommunalpolitiker das mit den Kompromissen diese Woche schon hingekriegt und sich auf Bezirksbürgermeister verständigt. Das habe gut funktioniert, weil auf der kommunalpolitischen Ebene „Parteiideologien keine große Rolle spielen“, erklärte Halberg-Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (CDU). Die kommende Woche wird zeigen, ob das auch andernorts so funktioniert. Kompromisse sind schließlich eine Kunst.

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