Ganz hinten im Schrank Auch zuhause lauert die Gefahr

Eben noch waren wir daheim in permanenter Gefahr. Wir erinnern uns an den warnenden Hinweis und die Mahnung zur Achtsamkeit, die in diesem Satz steckt: „Die meisten Unfälle passieren im Haushalt.“ Das war vorgestern.

 Martin Rolshausen

Martin Rolshausen

Foto: SZ/Robby Lorenz

Heute gilt: Wer zuhause bleibt, ist in Sicherheit.

Das ist sicher richtig, was diesen fiesen Virus angeht. Aber lauern nicht im trauten Heim nach wie vor grausame Dinge. Bei mir zuhause sind es die Vergessenen. Nein, ich meine nicht die Monster unterm Bett, an die ich schon lange nicht mehr gedacht habe. Ich bin im Vorratsschrank fündig geworden. Ganz weit hinten entdeckte ich die schlummernde Gefahr: einen Tetrapack mit Sauerkrautsaft. Ich gehöre nicht zu denen, die „Mindestens haltbar bis...“ mit „Sofort tödlich ab...“ verwechseln. Aber der Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum dieses Sauerkrautsafts, führte dazu, dass ich den Tetrapack ganz vorsichtig auf den Tisch stellte. Ich bewegte mich so, wie ich es von Bombenentschärfungen aus dem Fernsehen kenne: gaaaanz vorsichtig. Und während ich mich ganz langsam mit dem Teil zur Haustür bewegte, waren da wieder Fragen über Fragen. Welches Eigenleben führt ein solcher Saft viele Jahre wohl nach dem Ende seiner Genießbarkeit in einem so engen Gefängnis? Fällt uralter Sauerkrautsaft unter die Biowaffenkonvention der Vereinten Nationen?

Also vorsichtig rein mit dem Ding in die Mülltonne und schnell zurück in die Wohnung. In Sicherheit! Wirklich in Sicherheit?

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