Immer wenn wir Möbel kaufen...

So kann's gehen · SZ-Redakteur Frank Kohler graut es seit 20 Jahren vor Möbelkäufen bei Winterregen.

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Foto: Robby Lorenz

Ein Stuhl, zwei kleine Teppiche . Das müsste schnell zu finden sein. Aber es ist einer jener Abende, an dem böse Erinnerungen wie Blasen aus den Tiefen des Bewusstseins steigen. Die Dunkelheit kommt früh. Das Wetter ist wie an jenem denkwürdigen Tag in den Neunzigern. Regen stürzt herab. Wie damals, als wir Bücherregale kaufen wollten. Dort, wo wir nie mehr hingehen. Mir fällt ein, wie ich die Bretter auf den Einkaufswagen wuchtete und rasch klatschnass war. Dann rutschten Dutzende Bauteile aus durchweichter Pappe auf den Asphalt. Niemand half. Wütend klaubte ich glitschiges Holz zusammen. Zuhause stellte sich heraus: Die entscheidende Schraube fehlt. Ein Knuff in die Seite und das Lachen meiner Frau holen mich in die Gegenwart zurück. Gerade rollt ein netter Mitarbeiter unseren Stuhl aus der Warenausgabe. Wir stehen unter einem großen Dach im Trockenen, verladen das Ding. Es passt in den Kofferraum , als sei das Auto nur dafür entworfen worden. Dann geht's heimwärts. Und die bösen Erinnerungen sinken wieder in die Tiefen des Bewusstseins. Bis zum nächsten Möbelkauf.

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