Im Scherz geboren

Unsere Woche · Diese Woche hat ein Witz sich auf den Weg gemacht, Wirklichkeit zu werden. In die Welt gesetzt wurde er am 1. April. Da hat die Tourismuszentrale Saarland verkündet, dass das "Reiseland Saarland" die "Initiative to stay" startet.

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Foto: Robby Lorenz

Der Witz war nicht "Reiseland Saarland", denn wir haben zwischen Obermosel und pfälzischer Grenze (und in Saarbrücken sowieso) einiges zu bieten - was Besuchern manchmal eher auffällt als denen, die hier aufgewachsen sind.

Im Scherz geboren wurde die "Initiative to stay" als Gegenentwurf zum "to go". Weil viele Menschen ihren Kaffee "to go" (also zum Mitnehmen) bestellen, werden in Deutschland stündlich rund 320 000 Einwegbecher verbraucht, erklärten die Saar-Touristikerinnen und rechneten vor: "Das macht pro Jahr rund drei Milliarden Einwegbecher, die im Müll landen." Was umso dramatischer sei, weil "die durchschnittliche Gebrauchsdauer" bei höchstens 15 Minuten liege. Dagegen setze man nun "ein klares Zeichen in Sachen Umweltschutz und Ressourcen". Mit der "Initiative to stay" bündele man nun alle Restaurants, Cafés, Bistros, Biergärten, Kantinen, Tankstellen und Kioske im Saarland als Orte, an denen sich "eine Einkehr von maximal 15 Minuten für einen guten Kaffee oder ein Erfrischungsgetränk empfiehlt".

Sein Getränk im Stehen und nicht im Gehen zu sich zu nehmen fördere auch das Zwischenmenschliche. Denn zum Kaffee gebe es "garantiert ein nettes Gespräch und gute Musik".

Im Vergleich zu manchem, was die in Ämtern wirklich ernst meinen, ist die "to stay"-Idee aber doch richtig gut. Also ein Anruf bei der Chefin der Tourismuszentrale, Birgit Grauvogel. Die sagt: Sie habe gerade mit ihrer Kollegin Susanne Renk gesprochen: Man denke inzwischen ernsthaft darüber nach, das ganze in die Tat umzusetzen. Das kann etwas dauern, muss uns aber nicht daran hindern, die Pappbecher schonmal stehenzulassen und uns Zeit für Kaffee in unseren wunderbaren Cafés und Kneipen zu gönnen.

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