Im Köllertal spielte der Spätherbst Frühwinter

Wetter-Kapriolen · Mit einem Kaltlufteinbruch hat der Spätherbst durch den mitteleuropäischen Tiefdruckkomplex Husch diese Woche schon den Frühwinter geübt und neben den Mittelgebirgen auch Teile Nord-Deutschlands bis ins Flachland mit erstem Schnee überrascht. Von solchen weißen Wintergrüßen blieb das Saarland noch verschont, bei uns war es nur nass-kalt. Nach der Passage des Tiefs Julia am Mittwoch mit Regen und Sturmböen am Abend, die ordentlich Laub von den Bäumen gerissen haben, kommt es am Wochenende vorübergehend zu einer Wetterberuhigung, ehe sich ab Sonntag die Großwetterlage allmählich in Richtung leichter Milderung umstellt. So kann sich in der nächsten Woche die atlantische Frontalzone vermehrt bis nach Mitteleuropa durchsetzen, wodurch uns eine dynamisch-aktive Westwetterlage unbeständiges, regenreiches und zeitweise auch windiges Spätherbstwetter bescheren soll.

Heute ist es stark bewölkt, erst kann es noch etwas regnen, später bleibt es trocken mit einigen Auflockerungen bei Höchstwerten um 6 Grad. Eine Hochdruckbrücke baut sich derweil zwischen den Azoren und Hoch Siegfried über Nordeuropa auf. Nach leichtem Nachtfrost zeigt sich der Samstag unter Einfluss der schwachen Hochdruckzone Thomas zunächst vielfach neblig-trüb, am Nachmittag sind sonnige Lichtblicke möglich. Mit Temperaturen um 4 Grad ist es noch kalt.

Am Sonntag kündigt sich mit einer Tiefentwicklung bei Island die Umstellung der Großwetterlage an. Nach freundlichem Beginn nimmt die Bewölkung rasch zu und nachfolgend setzt Regen ein, die Temperaturen liegen um 6 Grad. Am Montag wird nach Abzug des Tiefausläufers ein Zwischenhochkeil wirksam, es bleibt aber meist trüb.

Ab Dienstag übernehmen dann weitere, aus Nordwesten heran ziehende Tiefs das Kommando und wandern mit ihren Regengebieten in rascher Folge über Deutschland hinweg.

Der Herbst wird spürbar turbulenter, und mit Höchstwerten zwischen 7 und 10 Grad wird es etwas milder. Im krassen Gegensatz zum Vorjahr, als wir einen extrem milden November mit Spitzenwerten von 19 Grad erlebt hatten, verläuft dieser November völlig normal mit der Jahreszeit angepassten Temperaturen. Der erste Wintereinbruch mit Schneedecke ist in der Regel im Flachland erst ab Mitte November möglich, ganz selten auch früher, wie etwa am 10. November 2004 im Köllertal - dem frühesten Wintereinbruch seit Messbeginn 1989.

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