Heiter, weil wolkig

SO KANN’S GEHEN · SZ-Redakteur Martin Rolshausen erinnert sich an „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“.

 Der sieht doch aus wie dieser Robotor aus unserer Kindheit, oder? Foto: Martin Rolshausen

Der sieht doch aus wie dieser Robotor aus unserer Kindheit, oder? Foto: Martin Rolshausen

Foto: Martin Rolshausen

Den Typ kenne ich, nur woher? Diese Frage ist mir gestern am Ophüls-Platz im Nauwieser Viertel durch den Kopf geschossen. Die Antwort kommt schnell: Klar, den kenne ich von früher, der hat mich durch meine Kindheit begleitet, das ist Robbi, der Roboter aus "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt". Oder? "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" ist ein Buch aus den 60er und eine Fernsehserie aus den 70er Jahren. Da haben ein Junge und ein Roboter mit ihrem "universalen Fortbewegungsmittel" fantastische Abenteuer erlebt.
Jemand hat Robbi nun auf Papier gemalt und an eine Hauswand geklebt - mit einer Warnung: "Warning: Cloud overloaded". Eine Wolke ist überladen? Es fängt also gleich an zu regnen? Wenn ja, dann wird es übel. Denn wenn so ein Roboter von einer Cloud spricht, meint er keine mit Wasser gefüllte. In der Computer- und Internetwelt ist die Cloud ein großer Datenspeicher. Wenn die platzt, dann regnet es Daten - also viel Text, Fotos, Filme .

Klingt aufregend. Aber ich befürchte, dass da nicht nur schöne Bilder, nicht nur tolle Filme , nicht nur poetische Texte auf uns niederprasseln werden. Im Gegenteil: Diese Daten-Cloud ist vermutlich eine giftige Wolke. Ich stelle sie mir so vor, wie die radioaktive Wolke, die einst von Tschernobyl aus in Richtung Westen zog und uns in Angst und Schrecken versetzte. Oder wie die Wolken, die den sauren Regen über unsere Wälder brachten.

Will uns der nette Robotor an der Hauswand davor warnen - vor einer Datenflut? Eine spannende Frage. Mindestens genau so spannend ist aber für mich die Frage: Wenn Robbi wieder da ist, wo sind dann Tobbi und das Fliewatüüt?

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