Heimatkunde hätte geholfen

Saarbrücken · Fahrtkartenschalter sind Lernorte, behauptet Ilka Desgranges.

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Foto: Robby Lorenz

Manchmal erinnere ich mich mit einer gewissen Sehnsucht an die Heimatkunde meiner frühen Schulzeit. Wir schauten uns Karten an, machten Ausflüge, lernten die Pflanzen der Region kennen und die Tiere. Die Bienen zum Beispiel. Damals gab es viele Imker, und auch heute ist die Imkerei wieder in. Oft als Hobby. Und wer weiß, was ein Imker tut, der weiß auch, was eine Wabe ist. Deshalb tut es fast ein wenig weh, dass der öffentliche Nahverkehr im Saarland in Waben aufgeteilt ist. Die Kästchen zeigen Teile des Landes an. Und wer durch viele Kästchen fährt, muss viel zahlen. Ob die Frau im schwarzen Hemd, begleitet von ihrer Mutter in Karos, am Fahrkartenschalter wohl deshalb die Waben des Regionalverbandes zusammenrüttelte, als hätte sie nie Heimatkunde gehabt? Großrosseln, behauptet sie steif und fest, Großrosseln gehöre zu Saarbrücken. Die blonde Dame am Schalter blieb ausdauernd höflich. Nein, Großrosseln ist eine eigenständige Gemeinde! Und überhaupt: Seit wann liegt Saarbrücken im Warndt? Das ist Wabenkunde heute: eine moderne Form der Heimatkunde.

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