Großprojekte Nicht gleich abwinken

Je nach Naturell wird der eine sich gerade aufregen, ein anderer lachen, wieder ein anderer fassungslos auf das schauen, was er gerade gelesen hat. Dass Saarländer im Allgemeinen und Saarbrücker im Besonderen zusammenzucken, sich amüsieren oder Bluthochdruck kriegen, wenn von Großprojekten die Rede ist, kann ich gut verstehen.

 Martin Rolshausen

Martin Rolshausen

Foto: SZ/Robby Lorenz

Das Projekt „Stadtmitte am Fluss“ ist grandios gescheitert und hat uns an Planungsarbeiten einiges gekostet, ohne dass wir etwas davon haben. Bei der Erweiterung des Saarlandmuseums durch den vierten Pavillon hat sich die Landesregierung nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Bei der Sanierung des Ludwigsparkstadions zeigt die Stadtverwaltung gerade, dass das Versemmeln eines großen Projekts keine Sache ist, die nur das Land hinkriegt.

Die Art und Weise, wie der neue Oberbürgermeister mit der Großbaustelle Ludwigspark umgeht, lässt hoffen, dass ein neuer Stil im Rathaus auch zum besseren Management von Großprojekten führt. Das bedeutet nicht, dass das, was Uwe Conradt zusammen mit dem Land plant, einfach kritiklos geschluckt werden soll. Aber wenn Saarbrücken eine kulturelle und wirtschaftliche Metropole bleiben will, muss sich die Stadt entwickeln. Das kostet Geld.

 Die Saarlandhalle hat keine Zukunft.

Die Saarlandhalle hat keine Zukunft.

Foto: Ruppenthal

Wenn es zum Reflex wird, verärgert oder belustigt abzuwinken, sobald von großen Plänen die Rede ist, können wir uns auch einfach hinsetzen und gemeinsam warten, bis die Stadt stirbt.

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