Kolumne So kann’s gehen Härtetest für linke Hände

Was nun? Und warum ausgerechnet jetzt? Das fragt sich jeder, wenn an einem vielversprechenden Samstagabend ein unterschätztes Meisterwerk aus Hartplastik, Halterungen, Schrauben und Unterlegscheiben wackelt.

Frank Kohler kämpfte gegen ein Meisterwerk der Sanitärtechnik
Foto: SZ/Roby Lorenz

Soll ich’s einfach übersehen und auf eine wundersame Spontanlösung hoffen? Schließlich ist es doch gerade so gemütlich, steht leckeres Essen bereit, warten angenehme Tischgenossinnen nebenan. Aber die Herausforderung duldet keinen Aufschub. Ich, bekanntermaßen nicht mit Handwerker-Händen ausgestattet, stelle mich heldenhaft dem Wagnis. Der Mut weicht bald nagenden Zweifeln. Mein Seufzen und Fluchen schreckt die Damen im Nebenzimmer auf. Zuversicht röchelnd, trotze ich der Versuchung, Fünfe gerade sein zu lassen, und wurschtele weiter. Kaum ist ein Teil der anspruchsvollen Konstruktion am richtigen Platz, löst sich die Gegenseite aus dem dafür vorgesehenen Bohrloch. Und alles, was für einen guten Halt sorgen sollte, Unterlegscheiben samt kleiner Schraube, klackert über die Fliesen. Ächz. Also noch mal von vorn. Erneut klappt erst mal gar nichts. Schweiß bedeckt meine hohe Stirn. Dahinter arbeitet die unterentwickelte Technik-Sektion meines Denkapparates an einer Lösung. Geniale Einfälle bleiben hartnäckig aus. Eine Vielzahl von kleinen Erfolgen, kombiniert mit Beharrlichkeit führt schließlich doch zum Ziel. Das Gewackel hat vorerst ein Ende. Ich verlasse stolz das Örtchen der Herausforderung. Bleibt nur zu hoffen, dass der Toilettensitz nun wirklich hält.

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