Kolumne So kann’s gehen Schrecksekunden am verstopften Sauger

Winzigkeiten können meine Welt ins Chaos stürzen. Ein Stückchen Plastik zum Beispiel.

Frank Kohler hätte beinahe den neuen Staubsauger ruiniert
Foto: SZ/Roby Lorenz

Unser Haushalt ist in weiten Teilen vor mir sicher. Vom neuen Herd halte ich mich fern. Ähnlich verhält es sich mit der Waschmaschine, die mir unverständliche Anweisungen und Dosier-Befehle erteilt. Jetzt hat mein ohnehin nicht ausgeprägtes Selbstbewusstsein den wohl schwersten Schlag erlitten. Beteiligt ist ausgerechnet das jüngste Mitglied des Kohler’schen Geräteparks, der Staubsauger. Nach dem für ein 200-Euro-Gerät erwartbar guten Einstand hat der weiße Bodenflitzer in den vergangenen Tagen stark nachgelassen. Nur mit einem schlappen Klong gelangte das vom Papagei aussortierte Vogelfutter ins Innere des Saugers. Vor meinem geistigen Auge brauten sich düstere Szenarien zusammen, die alle mit dem Totalschaden des Saug-Experten endeten. Ein wahrer Haushalts-Profi, meine Frau, beendete die düsteren Gedanken rund um Reparatur und Garantie-Gedöns mit einem einzigen Handgriff. Plötzlich stand die große Klappe offen. Darin war nichts als grauer, verfestigter Staub außerhalb des Beutels, vermengt mit Körnern. Das Zeug hatte den Motorfilter fast schon zugesetzt. Ich hatte beim Einlegen des Beutels dessen blauen Verschlussdeckel so unglücklich positioniert, dass er schließlich den Beutel blockierte und nichts mehr hineingelangen konnte. Kaum war die Klappe aus dem Weg geräumt, da erreichte die Kraft des Motors wieder die Düse. Ich erfreute mich am Prasseln der Körner und am anerkennenden Gurren des Papageis. Hoffentlich lässt der nächste Beutel-Wechsel noch lange auf sich warten.

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