Bootsflüchtlinge Flüchtlingselend taugt nicht für Schaukämpfe

Ralf Latz hätte zum Telefon greifen, Klaus Bouillon anrufen und ihm sagen können: „Was da im Mittelmeer passiert ist eine Katastrophe. Lass uns handeln. Wir sind bereit, Flüchtlinge aufzunehmen.“ Ein Gespräch zwischen zuständigem Bürgermeister und zuständigem Minister hätte wohl zum bestmöglichen Ergebnis geführt.

Flüchtlingselend taugt nicht für Schaukämpfe
Foto: SZ/Robby Lorenz

Aber es wäre wohl nicht spektakulär genug gewesen. Also schrieb Ralf Latz erst einen Brief an den nicht zuständigen Bundesinnenminister und dann eine Pressemitteilung. Als Bürgermeister hätte er wissen müssen, dass sein Wunsch mit dem deutschen Recht nicht vereinbar ist. Es ging aber offenbar eh nicht nur darum, Menschen in Not zu helfen, sondern um eine politische Botschaft: Wir sind die Guten, die das ausbügeln, was die Mittelmeerländer, also die moralisch Unterlegenen, gerade versemmeln. Ein Telefonat unter Saarländern wäre besser gewesen.

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