Es geht auch Schritt für Schritt

Unsere Woche · Es gibt Bauvorhaben, die werden und werden nicht fertig. Und es gibt welche, die werden und werden nicht begonnen. Die Wilhelm-Heinrich-Brücke beispielsweise. Hätten die ursprünglichen Pläne gegriffen, hätten Autofahrer weniger Raum, und Radfahrer würden sich zwischen den Autos auf den Weg machen. Oder sich in Lebensgefahr begeben. Kommt auf die Betrachtungsweise an. Oder auf die Erfahrungswerte, wie viele Diskussionen gezeigt haben. Zur Fahrradspur in der Mitte gibt bekanntlich unterschiedliche Ansichten.

Jetzt ist der Baubeginn also erneut verschoben, nachdem zuvor schon ambitionierte Zeitangaben nicht eingehalten werden konnten. Für die Händler in der Stadt ist eine solche Nachricht sicherlich eine gute. Sie sind auf Information und Abstimmung angewiesen, denn Baustellen behindern nicht nur den Verkehrsfluss, sie halten auch viele Kunden fern von der Stadt.

Das Verschieben von Plänen wird oft als Versagen interpretiert. Doch man kann es auch anders sehen. Einst wurde Tempo gemacht für den Umbau der Brücke, weil es hätte Geld von der Europäischen Union geben können. Dieser Plan scheiterte, auch weil man gutes Wetter braucht zum Brückenbau .

Jetzt setzt die Stadt auf Landeszuschüsse . Oder besser gesagt, sie hofft darauf. Eine solide Finanzierung ist aber nun einmal die einzige gute Grundlage für ein Bauvorhaben. Und die Stadt tut noch aus einem anderen Grund gut daran, erst einmal die Bahnhofstraße fertig zu stellen. Mehrere große Baustellen verkraftet eine Stadt mit mehr als 100 000 Pendlern pro Tag nur schwer.

So sind es also erst einmal beruhigende Nachrichten, dass die Innenstadt Schritt für Schritt erneuert wird.

Es bleibt so mehr Zeit, den Umbau der Brücke solide vorzubereiten. Damit ein Baustellenchaos nicht nur um ein Jahr verschoben ist, sondern gänzlich vermieden werden kann.

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