Eine Woche des Mitgefühls

Unsere Woche · Saarbrücken hat sich in dieser Woche von seiner guten Seite gezeigt: mitfühlend und solidarisch mit dem Nachbarn Frankreich. Gottesdienste, Gedenkversammlungen, Blumen und Kerzen vor dem französischen Konsulat am Saarbrücker Ludwigsplatz nach dem Terror in Paris sind Belege dafür.

 ARRAY(0x9c43c90)

ARRAY(0x9c43c90)

Foto: Robby Lorenz

Bei aller Trauer mit Frankreich schwingen dabei auch eigene Ängste mit. Ist ja auch ein ungewohntes Gefühl, an europäischen Grenzen wieder kontrolliert zu werden: Wir erinnern uns immerhin noch daran, für unsere Kinder ist ein Europa ohne freie Fahrt ins Nachbarland ganz neu. In Frankreich herrscht zudem Ausnahmezustand, was bedeutet, dass beispielsweise Versammlungen untersagt und Hallen geschlossen werden dürfen.

Schwer zu sagen, ob unter diesen Voraussetzungen bei uns eine unbeschwerte Adventszeit mit unbeschwerten Veranstaltungen möglich sein wird. In Vorbereitung sind sie jedenfalls, die Weihnachtsmärkte in der Stadt. Und auch Tage nach den Pariser Anschlägen gibt es die Gesten der Anteilnahme, wie etwa am Donnerstag bei einem Konzert des Saarbrücker Jazz-Syndikats. Bevor Virginie Teychené auftrat, sprach der französische Konsul und erinnerte auch an das schreckliche Geschehen in Paris. Ohne großes Pathos, dennoch eindringlich. Und Wolfgang Krause, Veranstalter des Jazz-Festivals, verwies die Besucherinnen und Besucher auf ein Buch, das er ausgelegt hatte, um es später dem Konsul mitzugeben: Jeder möge seine Gedanken darin aufschreiben. Am Ende des Konzertes bekam so das "verre d'amitié", das Deutsche und Franzosen ja öfter nach gemeinsamen Veranstaltungen gemeinsam trinken, einen noch besseren Klang.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort