Die Fußball-EM aus Sicht eines Fußball-Fans Stille in der Quasselbude

An diesem Mittwoch endet die Gruppenphase der Fußball-EM. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Das Fazit lautet: Willkommen in Absurdistan!

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Eine paneuropäische Fußball-Europameisterschaft in der Pandemie – die UEFA macht’s möglich. 24 Mannschaften tingeln zu Coronazeiten kreuz und quer über den Kontinent und darüber hinaus. Zu elf Stadien in elf Ländern. Auch das asiatische Aserbaidschan, praktischerweise Mitglied des europäischen Fußballverbandes, hat ein paar Partien abbekommen.

Das vergrößert den Abstand zwischen den Austragungsorten, geradezu vorbildlich an Tagen wie diesen. Wobei die UEFA eigentlich keine Berührungsängste kennt, auch mit, sagen wir, zwielichtigen Personen. Aserbaidschans Machthaber Alijew durfte sich auf der Ehrentribüne in Baku mit seinem Kumpel Erdogan inszenieren. Immerhin: Zur Strafe mussten sie sich ein Spiel der türkischen Nationalelf antun.

Auch die deutschen Elitekicker legten einen Stotterstart hin. Erschreckend harmlos präsentierten sie sich beim 0:1 gegen Weltmeister Frankreich, gefährlich leider nur vor dem eigenen Tor. Aber gegen Europameister Portugal drehten Jogis Jungs auf, zwangen ihrerseits den Gegner zu zwei Eigentoren und trafen beim 4:2 endlich auch selber ins richtige Netz. Können ja doch noch Fußball spielen, die Adlerträger.

Was bleibt sonst in Erinnerung? Neben dem beängstigend vollen Stadion in Budapest und den schrecklichen Bildern nach dem Herzstillstand des Dänen Christian Eriksen. Der dramatische Vorfall in Kopenhagen ließ sogar die Quasselbuden von ARD und ZDF kurzzeitig  verstummen.  Stundenlang wird sonst in den EM-Studios in Köln und Mainz über Belanglosigkeiten gefaselt.

Ihr lieben Öffentlich-Rechtlichen, kann es sein, dass ihr die viel zu vielen Mitarbeiter in den Teams einfach irgendwie beschäftigen müsst, einschließlich Co-Kommentatoren und unzähligen Experten für dieses und jenes? Uns würde es schon genügen, wenn die Reporter Experten wären. Das gilt übrigens auch für Frauen am Mikrofon.

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