Kolumne Ein Schloss und sein Retter

Ein Schlossherr muss sich gegen jeden Notfall wappnen. Was tun, wenn ein entfesselter Wind die Schindeln vom Dach fegt, der Blitz ins Gebälk fährt oder die Zünsler-Raupe den Buchsbestand im Schlosspark verzehrt? Doch wer seit Generationen Adelseigentum hütet, bewahrt stets kühles Blut. So einer zieht allenfalls die Augenbraue hoch.

Kolumne: Ein Schloss  und sein Retter
Foto: SZ/Roby Lorenz

Derart viel Gelassenheit ist zwei Bürgerlichen in der Region zwar nicht gegeben. Aber wie ein Schloss zu retten ist, das wissen wir nun.

Dabei gebieten wir nicht über wuchtige Gemäuer und blühende Landschaften. Nein, der Verschlussmechanismus unseres Wäscheschrankes schaltete unvermittelt auf stur. Schluss am Schloss. Samstagsabends, wenn sonstwo schnelle Hilfe ferner wäre als der nächste Planet. Nicht bei uns, wo Hausherren auch ohne Adelstitel immer jemanden kennen, der helfen kann. Der Retter kommt zwölf Stunden später. Auf dem Rad statt mit dem Ross. Und baut es aus, das Schloss. Ein lösbarer Fall für die gut sortierte heimische Werkstatt des Helfers. Schneller hätte ein Blaublütiger an einem Sonntag sein Schloss-Problem auch nicht gelöst.

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