Ein letzter Blick auf die Speisekarte

Unsere Woche · Wenn Sie das lesen, dann haben wir es wohl mal wieder geschafft. Dann erleben wir wieder einen 30. Mai, an dem die Welt nicht untergeht. "Am 30. Mai ist der Weltuntergang " - daran haben uns diese Woche SZ-Leser erinnert.

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Foto: Robby Lorenz

Der Satz stammt aus einem Lied, das 1954 zum Hit wurde. Die Botschaft: Am 30. Mai ist Schluss - nur: "Keiner weiß in welchem Jahr, und das ist wunderbar." Das Ende war aber nicht erst 1954 nahe. Im Mai 1910 zum Beispiel, als der damals sehr gefürchtete Halleysche Komet vorbeizog, gab es in Saarbrücken ein "Weltunterganskonzert" mit "dem Untergang geweihten Abendplatten" und einen "letzten Kaffeeklatsch" mit Militärmusik. Die Saarbrücker reagierten auf "Das Ende ist nahe!" mit einem vermeintlich letzten Blick auf die Speisekarte. Zum Weltuntergang "das Allerbeste aus Küche und Keller", warb ein Wirt.

Heute braucht es keinen furchteinflößenden Kometen mehr, um Menschen in Weltuntergangsstimmung zu versetzen. Es reicht eine Straßensperrung. Die treibt die Leute aber nicht in die Kneipen, sondern hält sie davon fern. Seit die Autobahn gesperrt, das Ende also nahe ist, klagen Saarbrücker Wirte über weniger Gäste. Ich mache mir Sorgen - nicht um die Welt, sondern um uns Saarbrücker.

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