Ein Hoch aufs Lokale – und das dreifach

So kann's gehen · Ein gewesener Weihnachtsbaum erweist sich als beispielhaft in Sachen Nachhaltigkeit.

Lange schon sind die tollen Tage vorbei. Die Fastenzeit hat begonnen, es geht auf Ostern zu. Weihnachten? Beinahe schon vergessen. Dennoch komme ich an einem dazu gehörenden Thema nicht vorbei. Vom jüngsten Weihnachtsbaum hatte ich nämlich vor wenigen Tagen noch was.

Traditionsgemäß stammt der Baum zum Fest aus der Region, auf dass er frisch sei und lange benadelt bleibe. Dieses Mal kam er aus dem Völklinger Stadtwald. Schon der Einkauf war ein Vergnügen, Auswahl satt, freundliche Beratung. Es wurde dann eine Colorado-Tanne, aufgewachsen unter Luisenthaler Hochspannungsleitungen - Premiere, diese Baumart stand noch nie im Wohnzimmer. Und noch nie zuvor hat so starker, köstlicher, irgendwie "hellgrüner" Nadelbaumduft den Raum erfüllt.

"De-Baam-noodelt"-Sketche schienen einer fremden Welt anzugehören: Der Dreikönigstag kam - die Tanne stand wie eine Eins. Wer hätte es da fertig gebracht, den Baum abzuräumen? Der Januar ging zu Ende - die Völklinger Tanne war immer noch prächtig sattgrün. Dekorativ auch lange jenseits ihrer Zeit, sie durfte bleiben.

Mitte Februar war sie schließlich fällig. Die Äste stapelten sich erstmal im Garten, zum Häckseln hatte ich keine Zeit. Vor ein paar Tagen habe ich das Versäumte nachgeholt. Und geriet erneut ins Träumen: Noch einmal stieg mir kraftvolles, unvergesslich edles Nadelbaum-Aroma in die Nase.

Solch ein langes, mehrfaches Vergnügen darf man wohl "nachhaltig" nennen. Grund genug, Loblieder zu singen: Hoch lebe das Lokale - dreimal hoch!

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