Echte Polizeipräsenz wirkt wahre Wunder
So kann's gehen · Polizei, Feuerwehr, die Deutsche Bahn und Hilfsorganisationen haben am Hauptbahnhof das Vorgehen bei einem Unglücksfall geübt. Für SZ-Mitarbeiter Brian-Timmy Erbe ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Rettungsübungen sind ein durchaus wichtiges Unterfangen. Gerade an Bahnhöfen mit ihren Passagierströmen kann gute Teamarbeit Zeit gewinnen und zuweilen über Leben und Tod entscheiden. Ich werde solche Maßnahmen also sicher nicht kritisieren. Schließlich kann niemand ein Unglück oder einen Anschlag völlig ausschließen. Und dennoch sagt mir meine eigene Erfahrung als Dauerpendler, dass am Saarbrücker Hauptbahnhof weit mehr für die Sicherheit getan werden müsste.
Polizei- oder Sicherheitskräfte an den Gleisen könnten beispielsweise die Anzahl an Taschendieben und anderen Verbrechern senken. Meiner Meinung nach ein viel besseres Konzept als Kameraüberwachung.
Im Zweifelsfall schüchtert grimmig dreinblickendes Sicherheitspersonal Kriminelle viel eher ein als eine kaum wahrnehmbare Videoüberwachung. Ich habe schon persönlich erleben müssen, wie wenig die Drohung mit der Polizei selbst gegen pöbelnde Delinquenten bringt.
Echte Polizeipräsenz wirkt allerdings wahre Wunder und hat, wie ich bezeugen kann, schon so manchen bekehrt. Manchmal sogar innerhalb von Sekunden. Genug Sicherheitskräfte einzustellen oder Polizisten einzusetzen, um die Bahngleise zu überwachen, sollte auch nicht zu sehr auf den Geldbeutel schlagen. Vor allem, da es mögliche Gefahren im Keim erstickt. Eine ruhige Nacht ist schließlich besser als jede noch so gelungene Rettungsmaßnahme.