Die Unverständnis-Welle schwappt nach Berlin

Immer wieder werden Planungen wegen unvorhersehbarer Dinge über den Haufen geworfen. Dafür sollen die Bürger Verständnis haben. Warum eigentlich?

 Dieser Hinweis sorgte für großen Unmut. Foto: Junge Union

Dieser Hinweis sorgte für großen Unmut. Foto: Junge Union

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Wenn die Meteorologen recht behalten, neigt sich die aktuelle Hitzewelle nach den Pfingstfeiertagen ihrem Ende entgegen oder macht zumindest eine Pause. Gerade jetzt, wo das Dudweiler Freibad mit wochenlanger Verzögerung ab diesem Samstag (von 9 bis 20 Uhr) zum Schwimmen einlädt. Es habe unvorhersehbare Verzögerungen bei Sanierungsarbeiten gegeben. Damit soll bei den sehr verärgerten Schwimmern im Stadtbezirk um Verständnis gebeten werden. Aber warum sollen die das immer wieder aufbringen? Sind sie in der jüngsten Vergangenheit doch wiederholt gebeutelt worden: Verlust des Sonderstatus' und Schließung des Lehrschwimmbeckens der Albert-Schweitzer-Schule. Darauf hat in dieser Woche die Junge Union mit einer Presseerklärung auch abgezielt. Die jungen Christdemokraten schreiben: "Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier Sanierungsarbeiten bewusst verschleppt werden. Dies nährt Spekulationen, dass eines Tages die Instandhaltung so teuer wird, schließlich unwirtschaftlich erscheint und eine erneute Schließungsdebatte beginnt."

Und sehr schnell werden dann aus "unvorhersehbaren Verzögerungen" plötzlich Sachzwänge. Das kennt man ja. Und dann wird wieder das Bürger-Verständnis bemüht. Angesichts sprudelnder Steuereinnahmen des Staates ist das zynisch. Aber das ist dann ja eine andere Baustelle, nämlich der Bund. Nur dumm, dass da auch die Christdemokraten mit am Ruder sitzen. Drehen wir Bürger doch einfach mal den Spieß um: Wir fordern von der Bundesregierung, der Stadt mehr Geld zu geben, auch um das Dudweiler Bad so rechtzeitig und nachhaltig in Schuss zu bringen, dass man es noch jahrelang nutzen kann!

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