Die Sache mit der Ehrlichkeit

Unsere Woche · Vereine haben weder Amt noch Mandat. Aber sie sind eine Macht: Hinter ihnen stehen Mitglieder, denen das Vereins-Interesse am Herzen liegt. Besonders viele Mitglieder haben allüberall die Sportvereine. Ganz besonders kraftvoll agieren die Fußballer, ihr Spiel ist nun mal Volkssport Nummer Eins.

Vereinsmitglieder, das sind Wähler. Mit ihnen will kein Politiker über Kreuz sein - mag politische Vernunft auch gebieten, sich Vereins-Interessen entgegenzustellen. Und so tun sich Kommunen schwer mit Begehrlichkeiten in Sachen Sportstätten: Wer da Nein sagt mit Blick auf Demografie und leere Kassen, macht sich unbeliebt.

Aber es hilft nichts, Politiker müssen lernen, dass Ehrlichkeit not tut statt unrealistischer Wahlversprechen. Und sie müssen genaues Unterscheiden lernen: Was ist öffentliches Interesse und verdient öffentliche Finanzhilfen - und wo überwiegt privates Interesse, das Vereine bitte privat finanzieren sollten?

Großrosselns Rat will zunächst ein Entwicklungkonzept für die Gesamt-Gemeinde, ehe Geld fließt fürs Sanieren einzelner Fußballplätze. Das ist noch nichts Konsequentes, aber ein erster Schritt nach vorne. In Völklingen hingegen diskutiert der Rat, die Vereine nun doch bei den Energiekosten zu entlasten - Rolle rückwärts, man wagt nicht, eigene Beschlüsse durchzusetzen.

So wird das nie was mit der Ehrlichkeit. So lernen auch die Vereine nichts. Aber das müssen sie: Vereins-Interessen und kommunales Planen sind nicht deckungsgleich.

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