Bei den Stadtkindern ist "Urban Gardening" jetzt hip. Da wird mit viel Enthusiasmus angefangen, da werden Hügelbeete aufgehäuft, es wird gesät und gehackt. Und dann wächst es. Das Unkraut. Die Mühsal beginnt, die Lust erlahmt. Hätten sie sich doch vorher mal mit den Schrebergärtnern unterhalten. Das ist die als spießig angesehene Variante des Stadtgärtnerns. Aber die Kleingärtner haben eben Erfahrung.

"Urban Gardening" im großen Stil soll, wenn sich der Wunsch einer Initiative erfüllt, in den Weirichshof im St. Arnualer Almet einziehen. Sachkenntnis und Erfahrung kann man zumindest beim Vereinsvorsitzenden Jörg Böhmer unterstellen. Er ist Agraringenieur und will den landwirtschaftlichen Betrieb als Herzstück des neuen Weirichshofs leiten. Damit das Ganze funktioniert, müssen etwa 100 Menschen für einen festen Monatsbeitrag auf dem Hof produzierte Lebensmittel abnehmen. Gärtnern dürfen auch Vereinsmitglieder auf dafür vorgesehenen Flächen. Außerdem sollen Kindergartengruppen und Schulklassen erleben, wie Eßbares wächst. Lobenswerte Pläne also: Nur die Sache mit der Ausdauer und dem Schweiß beim solidarischen Gärtnern lässt sich nicht so leicht kalkulieren.