Die Demokratie und die Narren

Unsere Woche · Zum Närrischwerden hätte man, als Demokrat und mit Blick auf die politischen Randzonen, derzeit auch ohne Karneval Gründe. Man darf ja durchaus der Ansicht sein, dass es im Umfeld der Gedenkstätten-Befürworter in Riegelsberg auch Menschen gibt, die ein verharmlosendes (Geschichts-)Bild von der NS-Zeit malen.

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Foto: Robby Lorenz

Darüber darf man auch streiten. Aber dass nun eine linksextreme Gruppe zur Demo aufruft in einer Angelegenheit, die praktisch schon vom Tisch ist? Sieht irgendwie nach Agitation von Möchtegern-Revolutionären und satten Kapitalismuskritikern aus. Wobei Kapitalismuskritik berechtigt ist, denn die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich ist ein weitaus größeres Problem als die "Flüchtlingskrise". Das Kapital-Problem ist jedoch ein Problem, das nicht mit dunkler Haut auf der Straße läuft, das sich nicht für dumpfe Hassparolen eignet und das sicher nicht durch eine Demo linksradikaler Querköpfe gelöst werden kann.

Und die Rechtsradikalen? Das Hass-Geblöke trägt Früchte: Kürzlich vorm Kino kommentierte eine Frau mit Blick auf eine Gruppe Türkinnen: "Wenn ich die schon mit ihren Kopftüchern sehe, könnte ich glatt eine Bombe reinwerfen." Also Kleidung als Kriterium, andere Menschen umzubringen? Das ist keinen Deut besser als eine menschenverachtende Scharia.

- Na dann, schöne Faasenacht.

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