Der Witz mit dem Reh

Manche Äußerungen kann man glauben. Man kann es aber auch sein lassen. Und sich seinen Teil denken. Der Fall eines Rentners, der sich über das Finanzministerium ärgerte, gab diese Woche Anlass dazu.

Der Witz mit dem Reh ist zwar schon asbach-uralt, aber immer noch schön. Also: Ein Wilderer marschiert durch den Wald und trifft den Jagdpächter - in einer mehr als heiklen Situation. Denn der Wilderer hat seine eben erlegte Beute geschultert, macht aber, als sei alles in bester Ordnung, indem er eine fröhliche Melodie vor sich hin pfeift. Der Jagdpächter allerdings hält den Mann barsch an und stellt ihn zur Rede. ,,Was ist denn mit dem Reh da?", fragt er streng und wartet auf das, was nun kommt. Der Wilderer dreht den Kopf langsam nach links, schaut da hin, wo unübersehbar etwas ist, mimt formvollendet den höchst Erschrockenen und schreit: ,,Huch, wie kommt denn dieses Viech auf meine Schulter?"

Der Witz fiel mir diese Woche wieder ein - passend zu dem Bericht über den Dudweiler Rentner, der sich über das Ministerium für Finanzen ärgerte. Denn der Senior ist sich sicher, dass die Chefetage ihren Bediensteten die Anweisung gab, nur noch in Ausnahmefällen die Formulare zur Steuererklärung auszuhändigen. Ansonsten: Bitte alles elektronisch. Jedenfalls hing bis vor wenigen Tagen ein Schild entsprechenden Inhalts an der Eingangstür zum Finanzamt Sulzbach. Auf SZ-Anfrage erklärte die Pressestelle des Ministeriums, dass das besagte Schild nicht auf seine Anweisung hin angebracht worden sei. Huch, ein Schild, wie kommt das denn an die Tür des Finanzamtes? Da biste doch von den Socken. Wer treibt denn solch einen Schabernack? Und was soll er eigentlich davon haben? Fragen über Fragen. . .

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