Wetter Der erste Schnee könnte kommen

Der November hat uns seit Wochenmitte eine für die Jahreszeit extrem milde Witterung beschert. Zwischen Tief Reinhard bei Schottland und Hoch Zoe über dem Mittelmeer wurden mit einem kräftigen Südwestwind sehr milde Luftmassen aus subtropischen Gefilden nach Deutschland gepumpt, so dass die Temperaturen gestern bis 16 Grad ansteigen konnten. Aber dieses milde Gastspiel wird am Wochenende rasch wieder beendet sein, denn durch Verlagerung des Sturmtiefs zur Ostsee kommt es zu einem markanten Wetterwechsel mit Polarluft und einem Temperatursturz. Es könnte sogar der Winter im Flachland anklopfen, denn die Wetterküche gerät heftig ins Schlingern: Hoher Luftdruck strebt über dem Atlantik weit nach Norden Richtung Grönland, so dass im Gegenzug ein mit feuchter und kalter Polarluft angefüllter Höhentrog über Mitteleuropa weit nach Süden vorstoßen kann. Vor allem in den Nächten und frühmorgens wäre bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Schnee zu rechnen, der aber tagsüber bei leichten Plusgraden nicht allzu lange Bestand hätte.

Wetter: Der erste Schnee könnte kommen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Heute zieht die Kaltfront von Tief Reinhard durch, dennoch sind die Höchstwerte mit 10 bis 12 Grad recht mild; es ist bedeckt mit zeitweiligen Regenfällen, der Südwestwind weht lebhaft mit starken Böen. Morgen verdrängt die Kaltfront des nächsten Tiefs Sebastian die Reste der milden Luft, bis zum Nachmittag ist es dicht bewölkt mit kräftigem Regen. Danach lockert die Wolkendecke auf, es gibt noch einzelne Schauer. Es bleibt sehr windig, und die Temperaturen gehen auf Werte um 7 Grad zurück. Am Sonntag ist es bei wechselnder Bewölkung und um die 4 Grad nass-kalt mit Regen- und Graupelschauern. Der Montag bringt eine kurze Wetterberuhigung, bei vielen Wolken und kurzen Aufheiterungen ist es trocken bei 3 bis 5 Grad, ehe ab Dienstag weitere Tiefausläufer aus Nordwesten folgen und ein umfangreicher Höhentrog ganz Mitteleuropa überdeckt. Die Zufuhr von feuchter und kalter Luft verstärkt sich dabei noch etwas. Unterm Strich: Die Chancen auf frühwinterliche Witterung zu Dezemberbeginn sind so gut wie seit 2010 nicht mehr.

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