Kolumne Datensammler ticken seltsam

Viele Angebote im Internet sind kostenlos. Man hört seine Lieblingssongs auf YouTube, veröffentlicht Urlaubsfotos bei Facebook, googelt, schreibt Mails oder führt mit Skype ein Videotelefonat. Den Service gibt es allerdings nicht umsonst, der Preis sind die persönlichen Daten.

Bisher habe ich ihn ohne Murren bezahlt. Seit meinem 50. Geburtstag hat sich das geändert. Für die Algorithmen der Internet-Anbieter gehöre ich jetzt wohl zum alten Eisen. Seit einiger Zeit erhalte ich Werbemails, in denen Wundermittel gegen Gelenkschmerzen oder Haarausfall angepriesen werden. Und als ich kürzlich im Netz nach schicken Turnschuhen suchte, erschien am Bildschirmrand eine Anzeige für Hörgeräte. Wie bitte? Meine Ohren funktionieren noch ganz gut. Und auch sonst zeigen sich keine Anzeichen, die darauf hindeuten, dass der Lebensabend naht.

Deshalb habe ich jetzt eine rote Linie gezogen: Sobald mir die erste Rollator-Werbung ins digitale Postfach flattert, kehre ich dem Internet den Rücken.

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