Kommentar zum Freistil-Festival des Netzwerks freie Szene Saar Bitte mehr davon und immer wieder!

Dieses Festival war eine Wundertüte. Und das hatte viele Gründe. Nicht wenige davon sind weiblich.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Wer Corinna  Preisbergs Glitzerpulli nicht gesehen hat, hat einen der  optischen Höhepunkte des Freistil Festivals verpasst. Dieses bunt schillernde Etwas an Oberbekleidung war quasi der Textil gewordene Inbegriff der Freude darüber, dass dieses feine Festival möglich war.

Bei der Eröffnung führte die Schauspielerin und Vorständin des Netzwerks Freie Szene in diesem Glückspullover durchs Programm  und strahlte und leuchtete mit ihm um die Wette. Und alle waren angesteckt. Auch wir Zeitungsmenschen.

So viele Jahre schon begleiten wir die freie Szene der Landeshauptstadt durch alle Höhen und viel mehr Tiefen. Wir schreiben über Geld, das fehlt und viel zu oft über Künstlerinnen und Künstler, die gehen. Und jetzt auf einmal ist da – gefühlt fast über Nacht – etwas Neues entstanden und man reibt sich die Augen, weil man es noch gar nicht recht glauben mag.

Es ist über zwölf Jahre her, dass sich im Saarland das Netzwerk freie Szene gründete. Es war ein erster Schritt, dem zunächst nur wenige weitere folgten. Eine recht lange  Weile hörte man wenig. Aber immerhin gab es sie nun, diese gemeinsame Interessenvertretung der freien Kulturleute. In Verhandlungen mit der Politik immer ein Vorteil.

Aber seit einiger Zeit hat man nun auf einmal das Gefühl, da ist der  Turbo eingebaut worden. Ob es an neuen Personen hängt?  Wahrscheinlich auch. Auffallend ist jedenfalls, dass das Netzwerk enorm weiblich geworden ist.

Vor allem aber hat hier tatsächlich Corona für einen Schub gesorgt. Im Zuge der starken Unsicherheiten in der Pandemie schlossen sich viel mehr Künstlerinnen und Künstler dem Netzwerk an. Das wurde entsprechend schlagkräftiger. Und fand offenbar in Kultusministerin Christine Streichert-Clivot eine Verbündete. Im neuen Chef des Weltkulturerbes, Ralf Beil, sowieso.

So ist nun also diese schillernde Festival-Pflanze inmitten der schönen Rost-Ambientes der Hütte gewachsen. Und man kann nur eines sagen: Bitte mehr davon und  immer wieder. Wir wollen ja auch Corinna Preisbergs Glitzerpulli wieder sehen.

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