Das Fest und der Alltag

Völklingen · Gemütlich war es. Keine Hektik, keine Pflichten. Zeit zum Plaudern, Zeit zum Nachdenken. Kerzenlicht, Tannenduft. Gutes Essen auf dem Tisch, aber schnell zu bereitende Gerichte, handliche Portionen, Leichtes, das nicht beschwert - muss ja nicht sein, dass Festtage Genuss-Stress verursachen, irgendwann lernt man das ja mal.

Nur auf den Nieselregen am späten Heiligabend hätte ich gerne verzichtet. Und eng ist es derzeit im Wohnzimmer, der Weihnachtsbaum hätte schmaler ausfallen dürfen. Aber wenn man weiter keine Probleme hat, dann hat man wirklich keine.

Das ist nicht selbstverständlich. Die Menschen, die die Ehrenamtlichen von der Völklinger Pfarrgemeinschaft St. Eligius am Heiligabend bewirtet haben, konnten ein paar Stunden lang Feststimmung, Gemeinsamkeit, Gastfreundschaft genießen. Danach hatte der Alltag sie wieder. Flüchtlings-Alltag im fremden Land. Alltag mit knappem Budget. Alltag mit wenig Gesellschaft. Vielleicht auch Alltag ohne Arbeit - jedenfalls Alltag mit Sorgen. "Herberge": Das Wort ist wichtig. Und nicht nur zur Weihnachtszeit.

Zurück zum Fest: Bei uns gab es Völklinger Fisch. Haben die Fischzucht-Verantwortlichen auch sorgenfreie Feiertage verbracht? Was mag im Gutachten stehen, das sie kurz vor Weihnachten erhielten? Nächste Woche, ungewohnt früh, hat der politische Alltag sie wieder - nach Gemütlichkeit sieht es nicht aus.

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